Solidarität mit den Streikenden!

Die Gewerkschaft Verdi befindet sich in Tarifauseinandersetzung mit dem Arbeitgeberverband VKA und dem Bundesinnenministerium über einen neuen Lohntarifvertrag für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 10,5 % (mindestens aber 500 €), 200 € mehr für Azubis & Praktikanten, sowie eine Übernahme der Azubis nach Ausbildungsende.

Die Arbeitgeberseite hat bisher nur ein Angebot vorgelegt, welches den finanziellen Verlust durch die Inflation nicht mal annähernd ausgleicht.
Darüber hinaus macht die Arbeitgeberseite sogar Vorschläge, wie in bestimmten Bereiche Löhne gesenkt oder Arbeitsbedingungen verschärft werden können. Die Gewerkschaften reagieren deshalb mit einem Warnstreik am 23. März!

Sowohl im bezahlten Sozial- und Erziehungsbereich als auch im unbezahlten privaten Sorgebereich sind es vor allem Frauen die sich um Kinder, Alte oder Kranke kümmern. Diese Tätigkeiten gelten noch immer als „typische weibliche“ Arbeit und sie werden im Vergleich zu „typisch männlichen“ Tätigkeiten immer noch schlechter bezahlt. Finden sie im privaten Bereich statt, gelten sie nicht mal als Arbeit!

An diesen Verhältnissen, sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privaten, muss sich etwas ändern: Wir fordern eine finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung von Sorgearbeit!

Wir fordern bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und Maßnahmen gegen unsere ständige Überlastung!

Am 23. März auf die Straße: Zusammen geht mehr! 11 Uhr Kundgebung und ab 12 Uhr Demo (Platz der Alten Synagoge)

PM von Verdi, der GEW, dem Feministischen & Frauenstreik Freiburg und dem Solibündnis Sozial- und Erziehungsdienst Freiburg zum kommenden 8. März

Die Krisen stecken im System – Feministisch Streiken Weltweit!


Gemeinsam streiken Beschäftige im kommunalen öffentlichen Dienst mit
unentgeltlich sorgeleistenden Frauen und queeren Personen am 8. März
2023, dem Internationalen Feministischen Kampftag. Er richtet sich gegen
ökonomische Ungleichheiten und sexistische Benachteiligung am
Arbeitsplatz und im Privaten. Zusammen solidarisieren wir uns mit allen
Beschäftigten, die im Rahmen der aktuellen Tarifrunde TVöD streiken und
rufen dazu auf, auch die private Sorgearbeit am 8. März liegen zu
lassen. Kommt mit uns auf die Straße!

Denn (un)entlohnte Sorgearbeit ist noch immer eine typisch weiblich
besetzte Arbeit. So sind bspw. 94 Prozent aller Erzieher*innen in Kitas
Frauen. Dies zieht eine massive Ungleichbehandlung im Vergleich zu
männlich konnotierten Arbeitsbereichen nach sich. Bspw. verdienen
Sozialarbeiterinnen bis zu 280 Euro weniger als Ingenieure trotz
gleichwertigem Studienabschluss. „Dies ist kein Zufall, sondern Folge
struktureller Ungleichverteilung und traditioneller Arbeitsaufteilung“,
so Luna Schmitt, Pressesprecherin des Feministischen und Frauenstreik
Freiburgs. Dass Sorgearbeit noch immer finanziell als auch sozial
weniger wertgeschätzt wird, hat sich in der Corona-Pandemie gezeigt:
Frauen leisten den Großteil der unentgeltlichen Fürsorgearbeit. Für
viele wird es mit zunehmender Inflation und generell steigenden Kosten,
schwierig sich und Ihre Familien zu finanzieren.

Neben An diesen unfairen Verhältnissen, sowohl am Arbeitsplatz als auch
im Privaten, muss sich etwas ändern: Wir fordern eine finanzielle und
gesellschaftliche Aufwertung sogenannter typisch weiblicher Sorgearbeit,
wir fordern bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, Maßnahmen gegen
den Fachkräftemangel und eine Entlastung unserer Kolleg*innen.

Euer Streik ist unser Streik!

Deshalb kommt mit uns am 8. März auf die Straße. Der Streik-Tag beginnt
um 10 Uhr auf dem Platz der alten Synagoge mit Streikposten und einer
Kundgebung. Es werden Beschäftigte und Gewerkschaften zu Wort kommen. Um
12 Uhr startet die Streikdemo, organisiert vom Feministischen &
Frauenstreik Freiburg, mit einer anschließenden kämpferischen
Mittagspause.

Zeitplan am 8. März 2023, Platz der Alten Synagoge

10 Uhr: Streikposten und Kundgebung

12 Uhr: Feministische Streikdemo und kämpferische Mittagspause

ver.di Südbaden Schwarzwald, GEW Südbaden und Feministischer und
Frauenstreik Freiburg, Solibündnis Sozial- und Erziehungsdienst Freiburg

Mehr Informationen:

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/
http://www.fstreik-freiburg.de
https://solibuendnissuefreiburg.wordpress.com/

TVöD Demo am 2.2. 17 Uhr

TVöD Demo 2.2.2023 17 Uhr Platz der alten Synagoge

Am 2. Februar organisiert die Gewerkschaft verdi eine „Abenddemo“ zum Beginn der Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst (TVöD). Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 10,5% (mindestens aber 500€), 200€ mehr für Azubis & Praktikanten, sowie eine Übernahme der Azubis nach Ausbildungsende.

Auch die kommunal Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste werden wie letztes Jahr mitstreiken. Als Solibündnis Sozial- und Erziehungsdienst rufen wir insbesondere die Beschäftigten der freien Träger, sowie die vielfachen Nutzer:innen der sozialen Infrastruktur zur solidarischen Teilnahme an den Protest- und Streikaktionen auf.

Die „Arbeitgeber“seite wird auf die Forderungen mit einer Strategie der Spaltung reagieren: Eltern gegen Erzieher:innen, ÖPNV-Nutzer:innen vs. Busfahrer:innen usw. und in den Medien wird wieder behauptet werden, die Forderungen seien zu hoch & die Streiks seien nicht gerechtfertigt.

Aber in Zeiten einer Inflationsrate von aktuell ca. 9% sind die Forderungen der Streikenden mehr als gerechtfertigt! Ganz davon abgesehen, dass im sozialen Bereich viele Beschäftigte chronisch überlastet und allerorten ein eklatanter Personalmangel vorherrscht. Hier in Freiburg kommt noch hinzu, dass die Corona-Kürzungen im Sozial- und Kulturbereich immer noch nicht vollständig zurückgenommen wurden.

Es ist wichtig, dass wir dieser Strategie der „Arbeitgeber“ unsere Solidarität entgegensetzen: Das Problem sind nicht die Forderungen und Streiks der Beschäftigten, sondern eine Gesellschaft in der die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung zwei Drittel des Vermögens besitzen.

Zeigt euch solidarisch und beteiligt euch an der Demonstration!

Zurück zur vollen Tarifweitergabe!

Stellungnahme zum Antwortwortschreiben von Bürgermeisterin Buchheit auf unseren Offenen Brief

wie bereits in unserem Offenen Brief formuliert, begrüßen wir generell, dass die Zuschüsse zukünftig nicht weiter eingefroren werden. Wir gehen davon aus, dass der vielfältige Protest zu dieser Entscheidung beigetragen hat. Allerdings halten wir es für erforderlich, dass die zukünftige Erhöhung der Zuschüsse die Tarifsteigerungen vollumfänglich abbilden müssen und die vorgenommenen Kürzungen für 2021/2022 rückwirkend erstattet werden.

Presse:

Sie schreiben selbst, dass zwar die Tarifsteigerung von 1,8 % aus 2022 ab 2023 an die Träger:innen weitergegeben werden, jedoch die Tarifsteigerung aus 2021 weiterhin nicht berücksichtigt werden. Damit müssen Träger:innen auch zukünftig mit einem dauerhaften Defizit wirtschaften, was sehr wohl bei zukünftigen Steigerungen einen negativen Zinseszinseffekt mit sich bringt. Auch müssen die Träger:innen die ab Juli 2022 vereinbarte SuE-Zulage sowie die Höhergruppierungen in einzelnen Bereichen in 2022 aus eigenen Mitteln stemmen. Darüber hinaus soll die Anpassung der Stufenlaufzeiten, die im Oktober 2024 wirksam werden, laut Ihrem Schreiben erst im darauf folgenden Doppelhaushalt 2025/26 debattiert werden. Das heißt im Klartext, dass auch in 2024 entstehende Kosten bei den Trägern:innen hängen bleiben.

Weiterlesen

Presseerklärung zur Übergabe von 600 Unterschriften an EBM von Kirchbach zur Nichtweitergabe von Tariferhöhungen an freie soziale Träger

Am 05.04.2022 stimmte der Freiburger Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung einer weiteren Deckelung der Personalausgaben für freie soziale und kulturelle Träger im Haushaltsjahr 2022 zu. Damit wurde mit den Stimmen u. a. der Grünen, der SPD, der CDU und der FDP die NICHTWEITERGABE der TARIFERHÖHUNGEN an die betroffenen Träger um ein weiteres Jahr fortgesetzt. Am 26.09.2022 um 15:45 Uhr – kurz vor der Sitzung des Hauptausschusses – werden 600 Unterschriften an den Ersten Bürgermeister von Kirchbach in Vertretung des Oberbürgermeister Horn im Rathaus übergeben. Sie fordern eine Rücknahme dieses Sparbeschlusses. Er führte dazu, dass es in 2022 zu Personalkürzungen und einer Verdichtung der Arbeit in Kindertagesstätten und anderen sozialen Einrichtungen kam oder Lohnerhöhungen zum Teil nicht ausgezahlt werden konnten.
Das Freiburger Bündnis Sozial- und Erziehungsdienst macht außerdem darauf aufmerksam, dass mit dem Manteltarifabschluss ab 01.07. eine weitere Deckungslücke der Personalkosten für die freien Träger entstanden ist. Hier wurden Lohnerhöhungen von 130,00 € für Erzieher*innen und 180,00 € für Sozialarbeiter*innen erkämpft. Bleibt es bei dem Sparbeschluss vom 05. 04.2022, müssen weitere Personalkürzungen vorgenommen werden bei gleichzeitig gestiegenem Bedarf in den betroffenen Einrichtungen oder die Tarifsteigerung wird nicht oder nur teilweise umgesetzt. Hinzu kommt, dass durch die gestiegenen Energiekosten sich in den Einrichtungen weitere zusätzliche Ausgaben anbahnen.
„Es kann nicht sein, dass tarifliche Bezahlung bei freien Trägern immer weniger umgesetzt werden kann. Hier ist die Stadt Freiburg in der Pflicht, dem entgegen zu treten“, sagt Werner Siebler, DGB-Vorsitzender von Freiburg und Mitglied im SUE-Bündnis.

Offener Brief zur Rückkehr der Tarifweitergabe

An die lokale Presse und SuE-Beschäftigte,

Sehr geehrte Gemeinderät*innen,
Sehr geehrte Stadtverwaltung
Sehr geehrte Herr Oberbürgermeister,

positiv haben wir vernommen, dass die Stadt im nächsten Haushalt 2023/2024 einen Schritt zurück zu einer tariflichen Bezahlung, auch für die freien Träger*innen ermöglichen möchte.

Wir befürchten, dass die freien Träger*innen den Abschluss der TVöD SuE zum 01.07.2022 (Rückwirkend durch die Redaktionsverhandlungen), sowie die Steigerungen des TVöD Abschlusses 2020 momentan aus der „eigenen Tasche“ schultern müssten. Bis zum neuen Haushaltsbeschluss wären sie zum Beispiel gezwungen ca. 9 Monate die Zulagen von 130/180€ entweder vorzufinanzieren oder gar aus kleine Reserven zu bedienen. Dies wäre eine Grobfahrlässigkeit, die einige Träger*innen sogar existenziell bedrohen würden.

Wir bitten um Klarstellung einiger für uns undurchsichtigen Punkte:

  1. Ab wann genau sollen die Träger*in von der Weitergabe der tariflichen Erhöhung profitieren? Wie sollen diese Zeit der „Vorfinanzierung“ überbrücken?
  2. Werden alle Kürzungen zurück genommen und auch für das Jahr 2020/2021/2022 rückwirkend wieder real weiter gegeben?
  • Werden auch die Kürzung der Verfügungszeiten wieder zurück genommen? Werden diese auch rückwirkend wieder real bezahlt?
  • Wird auch die ganze Tariferhöhung des TVöD Abschlusses 2020 nachvollzogen? (Einmalige steuerfreie „Corona-Sonderzahlung“, 1,4% zum 1.4.2021, 1,8 % zum 1.4.2022 sowie Erhöhung der Jahressonderzahlung). Werden diese auch rückwirkend wieder real bezahlt?
  • Sollte es keine Rückwirkende Erstattung seit den Kürzungen geben, werden die Erhöhungen fiktiv eingerechnet um Zinseszinseffekte mit einzubeziehen und das Aussetzten der Tarifweitergabe sich nicht endlos in die Zukunft negativ auswirkt?
  1. Wird der Abschluss des TvöD SuE 2022 in Gänze finanziert?
  • Die Zulage von monatlich 130 bzw. 180 Euro zum 1.7.2022?
  • Wie werden die Träger*in bei dem Wahlmodell; „Zwei-plus-zwei“ Entlastungstage unterstützt?
  • Wird auch die im Oktober 2024 anstehende Anpassung der Stufenlaufzeiten wie sie im TvöD üblich ist vollzogen und im nächsten Doppelhaushalt mit einberechnet?
  1. Wird die kommende TvöD Verhandlung zum 1.1.2023 für den Doppelhaushalt 2023/24 mir berücksichtigt, die einen Inflationsausgleich anstrebt bereits mit eingerechnet?

Generell begrüßen wir das es ein zurück zur Weitergabe der Tarifsteigerungen kommen soll und unser Druck Wirkung zeigt. Diese „zurück“ muss aber vollumfänglich den Tarifvertrag abbilden und auch die vollzogenen Kürzungen rückwirkend erstattet werden.
Wir verwehren uns einer Logik die das Kürzungen im Sozial- und Erziehungsbereich legitim ansieht, sobald die Haushaltslage angespannt ist. Wir und die Menschen mit denen wir Arbeiten sind keine Verfügungsmasse für die Haushaltssanierung. Es bleibt dabei, wie schon in unserem Offenen Brief im Dezember 2020 gefordert:
– Wir sagen nein zu einer Kürzungspolitik, die auf dem Rücken von uns Beschäftigten ausgetragen wird
– Wir sagen nein zu einer Kürzungspolitik, die zum Nachteil aller Menschen ist, die auf eine gute soziale Infrastruktur angewiesen sind
– Wir fordern: Ja, zur Tariftreue der Stadt Freiburg und der Träger*in
– Wir fordern: Holt euch das Geld bei den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung (sie besitzen zwei Drittel des Vermögens)

Hier gibt es den Offener Brief als .pdf zum ausdrucken und im Betrieb aufzuhängen.

Dokumente/Presse:

Wir lehnen das Verhandlungsergebnis im Sozial- und Erziehungsdienst ab! Care-Arbeit: Überlastet, ungesehen, un(ter)bezahlt!

Am 17. Mai 2022 ging die Dritte Verhandlungsrunde im Sozial- und Erziehungsdienst zu Ende. Noch nie waren Verhandlungen so zäh verlaufen wie in diesem Jahr. Den Arbeitgeberinnenverbänden scheint der Ernst der Lage nicht im geringsten bewusst zu sein oder sie lassen uns bewusst weiter in diesen Arbeitsbedingungen arbeiten. Es ging in dieser Tarifrunde um Aufwertung der Sozialberufe, um finanzielle Anerkennung, um die physische und psychische Überlastung und um den Personalmangel. Zum Ende gibt es eine Zulage von 130 Euro für Erzieher*innnen und 180 Euro für Sozialarbeiter*innen für jeweils 5 Jahre, dazu zwei Regenerationstage und eine Praxisanleiter*innenn Zulage von 70€. Und die überfällige Angleichung der Stufenlaufzeiten soll erst zum 1.10.2024 kommen.
Das war’s! Applaus während der Pandemie und ein „Danke für eure Arbeit“ am 1. Mai oder am 8. März, doch das reicht nicht, um Überarbeitung zu beenden oder dem Personalmangel entgegen zu wirken.

Wir als Freiburger Solibündnis haben uns richtig ins Zeug gelegt, gemeinsam mit FAU, GEW, Ver.di, dem Feministischen- und Frauenstreik Freiburg, aks und Einzelpersonen aus dem Bereich der Freien-Träger*innen haben wir mobilisiert, Unterschriften gesammelt, sind vor den Gemeinderat gezogen und haben am 1. Mai richtig Stimmung gemacht.
Am 8. März waren 600 Streikende auf der Straße und am 12. Mai 1500, das war ein richtig gute Zeichen und ein voller Erfolg!

Das Verhandlungsergebnis ist keine wirkliche Aufwertung. Deshalb rufen wird die Mitglieder von ver.di dazu auf, bei der Mitgliederbefragung mit Nein zu stimmen, um ein deutliches Zeichen zu setzen, dass wir mit diesem Ergebnis nicht einverstanden sind. Wir sehen, dass angesichts der aktuellen Kräfteverhältnisse die Möglichkeiten der Tarifpolitik begrenzt sind. Trotzdem kämpfen wir weiter, denn nur mit Gegenmacht von unten über Streiks, Organisieren an der Basis und politische Kämpfe wird es tatsächlich Aufwertung geben!

Im Januar 2023 beginnen die Verhandlungen im TVöD, da sind wir wieder dabei. Wir werden uns weiter gegen Arbeitsverdichtung und für eine Entlastung im Arbeitsalltag und für eine Aufwertung des Arbeitsfelds einsetzten. Aber egal, wie das Ergebnis aussehen wird, muss eines mindestens umgesetzt werden: Tarifsteigerungen müssen auch kommunal an die freien Träger*innen weiter gegeben werden.

Wir sorgen, streiken und kämpfen weiter zum Beispiel an unserem nächsten Treffen 20.06. 19:30 Uhr.

Presseübersicht

Übersicht über die kommende Aktionen im Rahmen der Tarifverhandlungen SuE in Freiburg

In diesem Artikel werden die Termine fortlaufend aktualisiert. Wir geben hier Infos was ihr als Beschäftigte, als Nutzer:innen und Interessierte alles machen und euch beteiligen könnt.
Aktuelles Material:

  • Flyer der AG Freie Träger: Soziales .pdf
  • Flyer der AG Freie Träger: Erziehung .pdf
  • Flyer der AG Nutzer:innen: Kita .pdf

Zum 01.01.2022 ist das Tarifwerk für den Sozial- und Erziehungsdienst von den Gewerkschaften verdi und GEW gekündigt worden. Für den Arbeitsbereich Sozialarbeit, Kita und Hilfen für Menschen mit Behinderung sollen damit wesentliche finanzielle und strukturelle Verbesserungen durchgesetzt werden.

Für Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagoginnen soll u.a.: hier klicken

  • das Einstiegsgehalt auf die Stufe eines Ingenieurs im öffentlichen Dienst angehoben und damit deutlich erhöht werden
  • die Gehaltsstufe bei Arbeitgeberwechsel übernommen werden
  • die Splittung in verschiedene Gehaltsstufen je nach Tätigkeit ausgeglichen werden
  • die Übernahme der Fortbildungskosten durch den Arbeitgeber verpflichtend werden
  • einer Verdichtung der Arbeit durch geeignete Steuerungsmaßnahmen entgegengetreten werden.

Für Erzieher*innen und Kinderpfleger*innen u.a.: hier klicken

  • Höhere Eingruppierung der Kinderpfleger*innen von Gruppe S 3 auf S 4, das entspricht einer Erhöhung des Gehalts je nach Betriebszugehörigkeit von ca. 158,00 € (Stufe 1) bis 276,00 € (Stufe 6) monatlich
  • Höhere Eingruppierung der Erzieher*innen von Gruppe S 8a auf S 8b, das entspricht einer Erhöhung des Gehalts je nach Betriebszugehörigkeit von ca. 37,00 € (Berufsanfänger*in, Stufe 1) bis 459,00 € (nach 19 Jahren Betriebszugehörigkeit, Stufe 6) monatlich
  • Rechtsanspruch auf Fortbildung
  • bei Stellenwechsel Anerkennung der vorherigen Berufstätigkeit in Eingruppierung
  • stellvertretende Leitungen zwingend vorsehen und entsprechend eingruppieren

Termine:

20.06. 19:30 Uhr | Treffen des Solibündnis SuE

online (schreibt eine Email wenn er den zoom link braucht)

Was kann ich machen?

Da von Seiten der Arbeitgeber mit wenig Zugeständnissen zu rechnen ist, werden Social-Media-Aktionen, Demonstration und Streiks bis zur letzten Verhandlungsrunde Mitte Mai nötig sein!
Aktuelle Informationen und Termine findet ihr unter:
mehr-braucht-mehr.verdi.de
solibuendnissuefreiburg.wordpress.com

Wer in den Infoverteiler des Solibündnis Sozial- und Erziehungsdienst aufgenommen werden möchte, schreibe uns bitte eine Email oder kann sich auch hier selber ein/aus-tragen.

Fotoaktion des Solibündnis

Foto von möglichst vielen aus dem Betrieb mit einem einheitlichen Banner, um Solidarität mit den Streikenden für bessere Arbeitsbedingungen zu zeigen (Infos zur Aktion gibt es hier). Macht viel Spaß und ist gut für den Zusammenhalt im Betrieb!
Meldet Euch beim Solibündnis, wenn Ihr Interesse oder noch Fragen habt: sue.soli.freiburg@gmail.com

Unterschriften-Aktion

Wir als Unterzeichnende:
• fordern die Rücknahme des Sparbeschlusses des Gemeinderats Freiburg vom 05.04.2022
• unterstützen den Kampf der Gewerkschaften um Aufwertung im Sozial- und Erziehungsdienst für verbesserte Arbeitsbedingungen und eine finanzielle Aufwertung

Was könnt Ihr als Beschäftigte bei einem freien Träger tun?

ver.di bietet Beratung an ob ihr die Möglichkeit eines Partizipationsstreik habt. Meldet euch bei fb-c.sbsw@verdi.de

• Redet in Eurem Betrieb über Tarifvertrag, Tarifverhandlungen und die Notwendigkeit von besseren Arbeitsbedingungen von allen, die im Sozial- und Erziehungsdienst arbeiten.
• Hängt den Flyer an Euer Infobrett!
• Nehmt Kontakt zu Eurem Betriebsrat auf und überlegt gemeinsame Möglichkeiten im Betrieb
• Werdet Gewerkschaftsmitglied!

Wie kann ich mich langfristig organisieren?

Unterhaltet euch

Das wichtigste ist mit seinen Kolleg*innen über Probleme zu sprechen. Oft haben wir den Eindruck, dass wir mit unserer Unzufriedenheit über unsere Arbeitsverhältnisse alleine sind. Aber meist stimmt dies nicht. Nur wenn wir erkennen, dass wir ein gemeinsames Problem teilen, können wir gemeinsam Veränderungen in Angriff nehmen. Das können schon kleine Schritte sein: Wie ein Brett mit aktuellen Gewerkschafts-Infos aufhängen oder mit den Kolleg:innen über die SuE Tarifrunde sprechen 😉

Betriebsrat / MAV wählen

Gibt es bei euch noch keinen Betriebsrat (freie Träger) oder Mitarbeitervertretung (kirchliche Träger)? Dann kannst du zusammen mit zwei weiteren Kolleg*innen die Wahl eines solchen anstoßen. Holt euch dafür am besten Unterstützung bei einer Gewerkschaft. Der Betriebsrat / die MAV kann bei vielen Fragen (z. B. Schichtpläne und Urlaubsplanung) mitbestimmen und die Interessen der Belegschaft oder einzelner Kolleg*innen gegenüber der Leitung vertreten.

Betriebsgruppe beitreten / gründen

Eine Betriebsgruppe ist ein Zusammenschluss von – meist gewerkschaftlich organisierten – Beschäftigten, die im selben Betrieb arbeiten. Sie versuchen konkrete Verbesserungen am Arbeitsplatz mit gewerkschaftlichen Methoden durchzusetzen. Seid ihr ein paar Leute, die an eurem Arbeitsplatz etwas verändern wollt, dann seid ihr schon eine Betriebsgruppe! Ein wunderbares Buch voll von gewerkschaftlichen Methoden ist „Geheimnisse einer erfolgreichen Organizerin“ (ISBN: 3-89657-115-9).

Hilfe, ich bin alleine / wir sind nur eine kleine Gruppe. An wen kann ich mich bei Fragen oder dem Wunsch nach Unterstützung wenden?

Gewerkschaftssekretär*in

Falls du Mitglied einer DGB Gewerkschaft (verdi oder GEW) bist kannst du dich an deine zuständige Sekretärin wenden. Durch sie erfährst du, ob es weitere Mitglieder in deinem Betrieb gibt und sie kann dich/euch beraten, sowie bei der Wahl eines Betriebsrates unterstützen.
Verdi
suedbadenschwarzwald.verdi.de
Michael.Herbstritt@verdi.de

GEW
gew-bw.de/freiburg
Jannik Held

AKS

Im Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit treffen sich Praktiker*innen, Lehrende und Studierende der Sozialen Arbeit um sich über fachliche Themen auszutauschen und eigene (kritische) Stellungnahmen & Fachbeiträge zu veröffentlichen.

Treffen (abwechselnd) jeden 4. Dienstag oder 4. Mittwoch im Monat jeweils um 20 Uhr Raum auf Anfrage via Mail aks-freiburg@gmx.de aksfreiburg.wordpress.com

Offene Beratung der FAU

Die Basisgewerkschaft FAU bietet eine offene gewerkschaftliche Beratung für alle Fragen rund um die Themen Arbeitsprobleme, Organisierung, Betriebsgruppen und rechtliche Fragen an. Du musst kein Mitglied sein, um sie in Anspruch zu nehmen.

Jeden 1. Monat im Monat | 20-21 Uhr

Büro für grenzenlose Solidarität (Adlerstraße 12, Grether-Gelände)

faufr-beratung@fau.org

freiburg.fau.org

Presse:

Die Steuern fließen, die Kürzungen im Sozialbereich sollen aber bleiben? Nicht mit uns!

Kundgebung vor der Gemeinderatssitzung
05.04.2022 | 15:00 Uhr | Bürgerhaus Zähringen (Lameystraße 2)

05.04.2022 | Im Gemeinderat wurden die Kürzungen im Sozial- und Kulturbereich durchgewunken. 15 Stimmen waren gegen die Kürzung. 27 Stimmen von den Grünen, SPD, CDU und FDP wollen weiter das die Verfügungszeit in den Kitas gekürzt bleiben und die Tarifsteigerungen im Sozial- und Kulturbereich nicht mehr weiter gegeben werden.
Auch nach der Entscheidung freuen sich die Entscheider:innen bestimmt über Kommentare

Presseübersicht:

Im Frühjahr 2021 hat der Gemeinderat dem Drängen der Stadtverwaltung nachgegeben und beschlossen künftige Tariferhöhungen nicht mehr via Zuschusserhöhung an die freien Träger im Sozial- und Erziehungsbereich weiterzugeben. Zudem wurden die Gelder für die Tariferhöhung auch nicht an die Ämter der Stadt Freiburg und ihre Eigenbetriebe weitergegeben. Außerdem wurden in den Kindertageseinrichtungen die Verfügungszeiten (Arbeit, die nicht am Kind stattfindet) gekürzt. Begründet wurden alle diese Kürzungen mit angeblich drohenden Steuereinnahmeverlusten aufgrund der Corona-Pandemie.

Schon damals war es ein Skandal, dass ausgerechnet im, zu Anfang der Pandemie noch „beklatschten“, Sozial- und Erziehungsbereich gekürzt wird.
Nun aber verzeichnet die Stadt Freiburg Steuereinnahmen in Rekordhöhe! Für das Jahr 2021 sind es rund 54.000.000 € mehr als erwartet! Auch 2022 wird mit Mehrerträgen gerechnet! Und trotzdem wird vom Gemeinderat an den Kürzungen im Sozialbereich festgehalten.

Für uns Beschäftigte ist das mehr als unverständlich!
Kolleg:innen haben die Folgen dieser Politik ja schon eindrücklich beschrieben: Keine Lohnerhöhungen bei den freien Trägern – bei steigenden Lebenshaltungskosten – und Arbeitsverdichtung bei mehr Aufgaben. Gewisse Bereiche der Sozialarbeit und des Erziehungswesens werden auch durch den Ukraine-Krieg und die vielen Geflüchteten stärker benötigt als je zuvor.

Anstatt wie in den letzten Jahrzehnten immer wieder bei jeder Krise den Sozial- und Kulturbereich zu kürzen, muss die soziale Infrastruktur besser finanziert und an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet werden.
– Wir sagen nein zu einer Kürzungspolitik, die auf dem Rücken von uns Beschäftigten ausgetragen wird!
– Wir sagen nein zu einer Kürzungspolitik, die zum Nachteil aller Menschen ist, die auf eine gute soziale Infrastruktur angewiesen sind!
– Wir fordern: Ja, zur Tariftreue der Stadt Freiburg und der Träger!
– Wir fordern: Holt euch das Geld bei den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung (sie besitzen zwei Drittel des Vermögens)!

Daher kommt zur Kundgebung!

Auch unsere Email/Leser:innen-Brief-Aktion hat weiterhin Gültigkeit. Nutzt auch sonst alle weitere Kanäle, die ihr habt.

Zudem erneuern wir unsere Forderungen aus dem offenen Brief gegen die Kürzungen